Was ist die „Alternative Fuels Infrastructure Regulation“?
Die Alternative Fuels Infrastructure Regulation (AFIR), das am 13. April 2024 in Kraft getreten ist, soll den Aufbau einer einheitlichen Ladeinfrastruktur in der Europäischen Union (EU) vorantreiben. Die Verordnung, Teil des europäischen Green Deals seit ihrer Vorstellung im Juli 2021, zielt auf eine grenzüberschreitende und nutzerfreundliche Ladeinfrastruktur ab, die für Verbraucherinnen und Verbraucher so einfach wie möglich zu nutzen ist. Die Verordnung verpflichtet die EU-Mitgliedstaaten, eine Mindestabdeckung mit öffentlich zugänglichen Ladepunkten sicherzustellen, um das Laden von Elektrofahrzeugen flexibler und spontaner zu gestalten. Die AFIR bringt Neuerungen mit sich, die die User-Journey verbessern und Geschäftsmodelle der Charge Point Operator (CPO) und E-Mobility Service Provider (EMSP) beeinflussen werden. Durch die Umwandlung der bisherigen EU-Richtlinie („Alternative Fuel Infrastructure Directive“, AFID) in eine Verordnung werden für alle EU-Mitgliedstaaten verbindliche Ziele festgelegt.
Aufbau einer europaweiten Tank- und Ladeinfrastruktur
Die Verordnung legt auch eine Reihe verbindlicher nationaler Ziele für den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe in der gesamten EU fest, die sowohl Straßenfahrzeuge als auch den Schiffs- und Flugverkehr umfassen. Sie enthält spezifische Vorschriften für die öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge (Lieferwagen), einschließlich verbindlicher nationaler Flottenziele und entfernungsbasierter Ziele für leichte und schwere Straßenfahrzeuge im Transeuropäischen Verkehrsnetz (TEN-V-Kern- und Gesamtnetz).
Des Weiteren enthält die Verordnung Bestimmungen zur Gewährleistung der Benutzerfreundlichkeit der Ladeinfrastruktur sowie zur Bereitstellung von Wasserstofftankstellen entlang des TEN-V-Kernnetzes und des Gesamtnetzes.
Fragezeichen bei der technischen Umsetzung
Da es bei der europaweiten Umsetzung, insbesondere bei Fragen zur Technik und den Vorgaben zu den Zahlungsmöglichkeiten, Fragezeichen gab, hat die Europäische Kommission ein Q&A-Dokument herausgebracht, welches der Bundesverband Beratung und neue Mobilität e. V. übersetzt und veröffentlicht hat. Das Q&A-Dokument sowie die Übersetzung finden Sie hier.
Weitere Informationen zur "Alternative Fuels Infrastructure Regulation" finden Sie auf unserer Themenseite "Vorgaben für öffentliche Ladeinfrastruktur".
Quellen
- Europäische Kommission: Alternative Fuels Infrastructure (Aufgerufen am 16.04.2024)
- electrive.net: AFIR: Statische QR-Codes an Ladesäulen bleiben als Zahlungsoption erlaubt (Aufgerufen am 16.04.2024)
- reev GmbH: Was ist die Verordnung über die Infrastruktur für alternative Kraftstoffe – kurz AFIR? (Aufgerufen am 16.04.2024)
- Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur: Ladeinfrastruktur im EU-Kontext (Aufgerufen am 16.04.2024)
- Bundesverband Beratung und neue Mobilität e. V.: AFIR Q&A-Paper vom 12. April 2024 samt deutscher Übersetzung (Aufgerufen am 16.04.2024)
Foto: Marek Studzinski auf Unsplash